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Gruppierungen in Cyberpunk 2077

Autor: Dracir

Nomaden


Die ersten Nomaden waren Farmer, die ihr Land nach einer Reihe von Naturkatastrophen, Kriegen und Konzernintrigen verlassen mussten. Sie zogen los, schlossen sich zu immer größeren Gruppen zusammen und suchten nach einem besseren Zuhause für ihre Familien. Aber was sie auf ihrer Reise durch die Staaten sahen, überzeugte sie davon, dass es besser sei, unterwegs zu bleiben.

Schon lange sind die Nomaden in sieben Nationen unterteilt, wie die Snake Nation, die Aldecaldos und die Jodes, von denen jede aus mehreren Clans besteht und diese wiederum aus einzelnen Familien. Nomaden reisen mit der gesamten Familie umher auf der Suche nach Arbeit. Sie bauten nach dem Zusammenbruch der Vereinigten Staaten Städte und Fabriken wieder auf und spielten eine wichtige Rolle beim Errichten des Maglev-Netzes. Manche Clans nehmen Aufträge von Konzernen an (aber natürlich ohne Festanstellungen, damit sie nie zu lange an einem Ort bleiben), während andere eher für örtliche Gemeinden arbeiten.

Nomaden leben für ihre Familie und folgen einem eigenen Ehrenkodex, in dem die Loyalität zum Clan über allem anderen steht.


Aldecaldos


Eine der ältesten Nomadenfamilien, gegründet von Juan Aldecaldo, der gegen Ende der 1960er Jahre einen brutalen Krieg gegen die herrschenden Gangs von L.A. führte. Seine "Nachbarschaftswache" war auf fünftausend Menschen angewachsen, als sie letztendlich die Stadt verließ.

Die Gruppierung war dafür bekannt, Familienwerte zu schätzen, in deren Namen Juan seinen Aufstand gegen eine unbrauchbare Polizei und korrupte Medien begann.

Derzeit bestehen die Aldecaldos aus ein paar Dutzend Familien, die über ganz Amerika verteilt immer unterwegs sind.


Fixer


Natürlich kann man sich auch selbst seine Aufträge suchen, aber wenn man ein paar Mal verarscht wurde - oder eine Ladung Blei statt einer Bezahlung bekommen hat -, dann sieht man sich vielleicht mal nach einem guten Fixer um. Wenn man seinen Job anständig macht, muss man sich nie wieder um den nächsten Auftrag sorgen. Ein Fixer stellt einem ein Team zusammen, handelt eine ordentliche Bezahlung aus (schließlich bekommt er oder sie ja einen Anteil davon) und zieht einen aus der Scheiße, wenn alles schiefgeht (ausser du Vollhonk hast es selber verkackt - dann ist man auf sich allein gestellt).

Fixer sind Organisierer, Agenten, Vermittler - sie kennen jedes Straßengerücht, sie wissen, wer gut bezahlt und von welchen Jobs man lieber die Finger lassen sollte. Jeder von ihnen macht auf seine eigene Art Geschäfte, aber sie alle haben eine Art Ehrenkodex: Wenn du für mich arbeitest, lass ich dich nicht hängen. Natürlich erwarten sie von einem dasselbe. Wer versucht Wakako Okada oder Padre zu verarschen, wird schon sehen, was er davon hat.


NCPD


Das Night City Police Department - die Gesetzeshüter, die diese Stadt braucht und verdient. Die Polizei einer Stadt sagt ziemlich viel über sie aus. Das NCPD ist eine unterfinanzierte, unterbesetzte, schlecht ausgerüstete Organisation, in der jeder Polizist täglich sein Leben riskiert. Da erstaunt es wenig, dass die meisten Mitglieder des NCPD den Glauben an ihren undankbaren Job verloren haben. Im NCPD herrschen Gleichgültigkeit und Korruption und viele Polizisten reagieren auf den Straßen auf die Belastungen ihrer Arbeit mit Brutalität und Aggression.

Dennoch glauben manche Polizisten noch aus tiefstem Herzen daran, normale Bürger zu beschützen und dafür zu sorgen, dass der Großstadtdschungel nicht völlig im Chaos versinkt. Sie wollen mit Polizeimarke und Waffe in der Hand nach wie vor ein Freund und Helfer sein. Gegenüber diesen Fanatikern gehen die meisten Gangster freiwillig mit erhobenen Händen auf die Knie - wenn sie es nicht täten, würden sie nämlich sofort eine Kugel abbekommen.

Wie überall sonst liegt die echte Macht selbstverständlich bei den Konzernen. Der offizielle Sponsor des NCPD ist Night Corp, aber es hat auch Verpflichtungen gegenüber Arasaka und Militech. Oft, wenn offizielle Ermittlungen blockiert werden, heuert das NCPD Söldner an, um heimlich Beweismaterial aus Konzerngebieten zu holen, zu denen die Polizei keinen Zugang hat.

All das ändert nichts an der Tatsache, dass die meisten Leute bei Ärger das NCPD anrufen, das sich am Tatort Mühe gibt, die Bevölkerung zu beschützen.


Netrunner


Im Jahr 2077 ist Computertechnologie wirklich allgegenwärtig. Manche benutzen PDA's, andere Computer, wieder andere Neuralprozessoren. Der Durchschnittsbürger weiß, wie man mit diesen System auf Informationen zugreift, kommuniziert und sogar kämpft. Und dann gibt es diejenigen, die mit derselben Technologie wahre Wunder wirken: Netrunner.

Ein Netrunner kennt jedes Detail eines Computersystems, die Programmiersprachen, wie man einen Killervirus schreibt oder modifiziert. Mit ihrem Deck sind sie nicht minder gefährlich als ein bis zu den Zähnen bewaffneter Konzernsoldat. Die meisten Netrunner arbeiten freiberuflich, aber einige haben einen Pakt mit den Megakonzernen geschlossen und beschützen deren Datenfestungen. Heutzutage hat jeder einzelne Konzern eine regelrechte Armee von Netrunnern angestellt.

Einst galten Netrunner als die Herrscher des Cyberspace, die über den Port in ihrem Schädel das endlose, globale Net durchstreiften. Sie brauchten besondere Anzüge, um ihre Körper runterzukühlen (wobei eine Badewanne voller Eis es für mittellose Penner auch tut). Doch diese Ära ging mit der Apokalypse des größten Netrunners aller Zeiten, Rache Bartmoss, zu Ende. Der Cyberspace wurde zu einem Land der Daemons, abgeschottet durch die (fast?) undurchdringliche Blackwall.


Ripperdoc


Das Tätigkeitsfeld eines Ripperdocs liegt irgendwo zwischen dem eines Chirurgen, eines Techies und eines Tätowierers. Wer es sich leisten kann, stattet ihnen einen Besuch ab, um sich das neueste Implantat auf dem Markt einsetzen zu lassen. Wer Pech hat, wird von einem Freund in Einzelteilen in der Klinik abgesetzt und kann nur darauf hoffen, sie in einem Stück wieder zu verlassen.

Die meisten Leute haben eine Lieblingsklinik, wo der vertrauenswürdige Doc arbeitet, der ihren Körper besser kennt als sie selbst. Nur wirklich Verzweifelte gehen das Risiko ein, in Little China oder Rancho Coronado nach dem billigsten Deal zu stöbern, denn dort man vor allem Stümper, die einem für schmales Geld irgendein Second-Hand-Teil einbauen, das einem den fetten Virus frei Haus dazu liefert. Nicht auf die besten Deals angewiesen sind Konzerner, die ihre eigenen Ripperdocs haben, deren hochwertige Dienste sogar kostenlos sind. Hier gibt es ganze Paket - die Kliniken riechen nach Krankenstation, und obendrauf bekommt man ein perfekt gemeißeltes Lächeln, das dem eines Braindance-Stars in nichts nachsteht. Ein echter Traum, oder? Ausser natürlich, man traut den Leuten, für die man arbeitet, nicht genug, um sie im eigenen Hirn herumfuhrwerken zu lassen.


Rockerboy


Eine Gruppe von Rebellen des 21. Jahrhunderts, die ihre Musik als Waffe gegen Konzerne und Mächtige einsetzte. Rockerboys sind widerspenstige Künstler, Helden der Straße, charismatische Frontmänner, die auf ihren Konzerten die Massen derart befeuern, dass die Shows oft in Prügeleien enden. Ihre kompromisslose Einstellung und radikalen politischen Texte und Auftritte haben ihnen einen eigenen soziologischen Status eingebracht.

Falls Worte und Musik einmal nicht ausreichen sollten, um ihre Botschaft zu vermitteln, sind ihre Finger an den Saiten so flink wie am Abzug. Es war Johnny Silverhand, der vor 50 Jahren den Archetyp des Rockerboys begründete, und seitdem hat sich nicht viel verändert. Rockerboys schreien sich bis heute ob der Unterdrückung durch das System die Kehlen wund.

Dennoch gibt es inzwischen Künstler wie Kerry Eurodyne, die als Sellouts beschimpft werden, weil sie den Punkrock benutzten, um Geld und Ruhm zu erreichen.

Doch selbst wenn die Kritiker recht haben, braucht die Welt nach wie vor musikalische Revolutionäre - und sie sind auch immer noch da. Möglicherweise komponieren sie gerade ihren ersten "Fick dich"-Song oder stolpern in diesem Moment aus einer verrauchten Spelunke, um den Konzernen den Fehdehandschuh hinzuwerfen. So oder so - sobald sie die Gitarre in die Hand nehmen, hören ihnen die Menschen zu.


Scavenger


Man könnte sie als Graubräuber bezeichnen - wenn sie denn warten würden, bis eine Leiche unter der Erde... oder überhaupt tot ist. Die Scavenger sind vor allem auf hochwertige Implantate aus, und sie tun alles, um sie zu bekommen. Wer Tech offen herumträgt, die so viel wert ist wie ein mittelgroßes Haus in North Oak, muss mit Ärger rechnen.

Am besten sollte man seine Implantate für Dunkelheit und allgemeine schlechte Sicht in finsteren Gassen ausrüsten, damit im Notfall auch wirklich Trauma Team kommt und kein zwielichtig aussehender Kerl mit osteuropäischem Akzent.


Söldner


Sagen wir mal, du hast ein ernsthaftes Problem und willst aus irgendwelchen Gründen nicht zur Polizei gehen, und auch nicht zu deinen Konzernfreunden, die sich normalerweise um so etwas kümmern. Vielleicht war es deine Schuld, dass eine Lieferung unter geheimnisvollen Umständen verschwunden ist, oder vielleicht möchtest du gerne, dass jemand anderes Lieferung verschwindet. Jemand weiß zu viel über dich, jemand hat für den falschen Konzern gearbeitet oder jemand ist schlicht und ergreifend überflüssig geworden. In solchen Situationen brauchst du eine Person, die das Problem für dich löst - ein Techie, ein Solo, ein Netrunner oder jemand mit anderen, spezifischen Fähigkeiten. Du brauchst einen Söldner.

Für gewöhnlich arbeiten Söldner mit Fixern zusammen - Zwischenhändler, die ein Team von Profis mit den richtigen Kompetenzen für den Job zusammenstellen. Fixer kümmern sich um alle komplizierten, dreckigen Details des Auftrags - du musst den Söldner nicht mal persönlich kennenlernen, wenn du nicht willst. Und dann wird der Job schnell und diskret erledigt - für einen angemessenen Preis, versteht sich.

Die meisten Söldner fangen auf den Straßen von Night City an und machen jede erdenkliche Drecksarbeit, bis ein Fixer auf sie aufmerksam wird. Nur die wenigsten von ihnen werden wie Morgan Blackhand oder Andrew "Boa Boa" Weyland, soll heißen: echte Legenden.


Solo


Soldat, Konzernbodyguard, Cyberninja... Wie auch immer sie sich selbst bezeichnen, für den Rest der Welt heißen sie Solos - auf Gefechte spezialisierte Söldner, die für Konzern- oder Regierungsarmeen kämpfen, aber auch in privaten Sicherheitsfirmen, kriminellen Organisationen oder sogar bei der Polizei angestellt sind. Die meisten von ihnen verdienen sich ihre Eddies aber lieber mit kurzfristigen Aufträgen.

Wir leben in beschwerlichen Zeiten, die für Solos hingegen äußerst ertragreich sein können. Hinter jeder Ecke warten Jobs, und die Branche wächst - doch sie hat auch eine dunkle Seite. Professionelle Solos müssen ständig den Trends folgen und in bessere Ausrüstung, Waffen, Cyberware, Accessoires und Präparate investieren, durch die sie klüger, schneller und stärker als ihre Gegner bleiben. Dabei müssen sie zudem aufpassen, es mit den Upgrades nicht zu übertreiben, denn die Grenze zur Cyberpsychose ist schnell überschritten. Laut Angaben von MaxTac sind Solos die am stärksten betroffene Gruppe für diese Krankheit.


Techies


Man sieht ein paar durcheinander gewürfelte Muttern und Bolzen oder einen Haufen Schrott: ein guter Techie sieht Kunst. Man drückt auf einen Knopf und das Gerät funktioniert: ein Techie versteht, wie und warum, und kann es noch besser laufen lassen. Angehende Techies bauen meistens erst mal Tech auseinander und wieder zusammen. Später machen sie sich dann an elektrischen Schalttafeln zu schaffen und wissen nicht nur, wie man den Strom abschaltet, sondern auch, wie man den Aufzug in ein bestimmtes Stockwerk schickt, die Alarmanlage umprogrammiert oder einen militärischen Bot aus einer sicheren Entfernung kontrolliert. Ausserdem braucht man sie überall dort, wo Hard- und Software aufeinandertreffen - zum Beispiel beim Editieren von Braindances.

Techies wissen, dass es nicht reicht, wenn man die Nullen und Einsen in der richtigen Reihenfolge hat; man muss den Code auch irgendwo einspeisen. Sie können mit Leichtigkeit Implantate kalibrieren, verstehen deren ellenlange technische Ausführungen und können dieses Wissen zu ihrem Vorteil nutzen. Die meisten Leute denken, dass sie keinen Techie brauchen und die monatliche Kontrolle beim Ripperdoc mehr als genug ist. Aber dann stehen sie mit dem Rücken zur Wand, überall explodieren Bomben und bumm! Irgendwas geht kaputt. Und dann erscheint einem ein Techie auf einmal richtig nützlich.


Wraiths


Die allerersten, neu verfassten Nomadenkodizes führen verschiedene Gründe auf, weshalb ein Mitglied aus der Familie ausgeschlossen werden kann. Dazu gehören Verstöße gegen Regeln wie "Teile mit anderen in deinem Clan" oder "Behalte nichts für dich, was einem anderen in deinem Clan auch helfen würde." Wenn man diese Dokumente heutzutage liest, hat man unweigerlich das Gefühl, dass sie in bedeutend glücklicheren, harmloseren Zeiten geschrieben wurden. Heutzutage werden Nomaden meistens von ihren Familien verstoßen, weil sie ein Familienmitglied ermordet oder vergewaltigt haben, oder wegen Menschenhandel, Vergiften des Wasservorrats oder anderen Arten des Verrats. Und diese Nomaden haben auch einen Namen: die Raffen Shiv.

Die meisten Raffen behalten ihren nomadischen Lebensstil bei, nachdem sie verstoßen wurden. Auf den Straßen schließen sie sich zu größeren Gruppen zusammen, aber niemand bezeichnet diese Gruppen als Familien - noch nicht einmal als Witz. Die Raffen Shiv streifen durch die Badlands und überfallen nichtsahnende Reisende, Konzernkonvois oder - und das besonders genüsslich - andere Nomadenlager.

Eine Gang von Raffen Shiv hat sich sogar nicht weit von Night Citys Mauern zusammengeschlossen: die Wraiths. Sie sind gut organisiert, effektiv und zu allem bereit. Denn wie alle Raffen Shiv haben sie nichts mehr zu verlieren.

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Die in diesem Artikel verwendeten Bilder stammen aus dem Spiel Cyberpunk 2077.

Quelle: Cyberpunk 2077