Blick über den Tellerrand mit Trine 4: The Nightmare Prince (Preview) |
Datum: 15.09.2019
Autor:
diego
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Natürlich sind wir hier auf WorldOfCyberpunk.de in allererster Linie auf Themen mit Cyberpunk-Bezug und insbesondere natürlich auf Cyberpunk 2077 von CD PROJEKT RED spezialisiert. Doch wer uns schon länger verfolgt, weiß, dass wir auch gern mal einen Blick über den Tellerrand hinauswagen. Getreu dieser fast schon zur Tradition gewordenen Eigenart, möchten wir euch heute zwei Titel vorstellen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch haben sie mindestens zwei Dinge gemeinsam. Sie erscheinen beide noch dieses Jahr und setzen im Gameplay beide auf Puzzle. Doch dazu später mehr. Darüber hinaus hatten wir Gelegenheit beide Spiele selbst anzutesten.
Beginnen wir mit Trine 4: The Nightmare Prince, das bereits am 8. Oktober für den PC, die Nintendo Switch, die PlayStation 4 und die Xbox One erscheinen soll. Wie unschwer am Titel erkennbar ist, handelt es sich hierbei um den vierten Teil der beliebten 2.5D-Jump'n'Run-Reihe mit den drei spielbaren Helden in Form des Zauberers Amadeus, des Ritters Pontius und der Diebin Zoya. Nach dem eher verhalten aufgenommenen Trine 3: The Artifacts of Power, das sein bewährtes 2.5D-Gameplay der Vorgänger zugunsten eines eher mittelprächtig spielbaren 3D-Gameplays über Bord warf, besinnen sich die Entwickler rund um Frozenbyte mit Teil 4 glücklicherweise wieder auf ihre 2.5-Wurzeln und damit ihre Stärken.
Die liegen in clever miteinander verzahnten Rätseln, für deren Lösung ihr die speziellen Fähigkeiten eurer Charaktere nutzen müsst, der zauberhaften Grafik und Musik-Untermalung von Ari Pulkkinen sowie der Tatsache, dass sich Trine seit jeher wie ein spielgewordenes Märchenbuch gespielt hat. Nach einer kurzen Einführung der Entwickler und eines live im 2-Spieler-Coop vorgespielten Levels, durften wir selbst Hand anlegen. Wir hatten gar das Glück die PC-Version auf einem knapp 50 Zoll großen Fernseher mittels Gamepad spielen zu dürfen, während sich die Kollegen mit der Switch-Version (im Handheld-Modus) begnügen mussten.
Was sollen wir sagen? Trine 4 macht wieder eine ganze Menge Spaß, folgt es doch wieder der Erfolgsformel der beliebten Teile 1 und 2. Doch auch ein paar Neuerungen und Verfeinerungen kommen nicht zu kurz. So ist es nun erstmals in der Seriengeschichte möglich das Spiel mit bis zu drei Mitspielern (also insgesamt im 4-Spieler-Coop) durchzuspielen. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass nun Helden mehrfach ausgewählt werden können. Ihr wollt zu viert alle Ritter Pontius spielen? Kein Problem.
Die Geschichte gibt sich gewohnt nett, ist aber in erster Linie als Rahmenhandlung für das Durchschreiten der abermals sehr liebevoll gestalteten Level zu werten. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Geschichte, vor allem im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen, etwas lebendiger präsentiert wird und mit einigen kleinen aber feinen Zwischensequenzen beispielsweise Bosskämpfe einläutet, derer es nun mehr im Spiel geben soll als zuvor. Im Zentrum der Handlung steht dieses Mal der junge Prinz Selius, den es vor düsteren Träumen, die zu einer Art Besessenheit führen, zu retten gilt. Auch die Rätsel und Puzzle haben die Entwickler ein gutes Stück aufgebohrt. Zwar waren die Spiele der Trine-Reihe nie für ihren hohen Schwierigkeitsgrad bekannt und ließen sich eher gediegen durchspielen, was sich unserem ersten Eindruck nach auch mit diesem vierten Teil nicht ändern wird, jedoch setzt das Spiel nun noch stärker als zuvor auf die Zusammenarbeit der Helden und ihre verschiedenen Fähigkeiten und variiert zudem den Schwierigkeitsgrad der Rätsel abhängig von der Zahl an Spielern.
So sehen wir uns mit Rätseln konfrontiert, die mit Feuer, Luft, Licht, Magneten oder Elektrizität zu lösen sind. Einige gute Beispiele dafür lassen sich in den hier eingebundenen Videos finden. Auch dem Kampfsystem haben die Entwickler eine Frischzellenkur verpasst. Unsere Helden, für die wir selbstverständlich auch wieder in einem kleinen Talentbaum nach und nach neue Fähigkeiten freispielen, haben dazugelernt, wodurch sie das Spiel noch einen Tick runder als früher anfühlt. Neue Fähigkeiten wie das Traumschild, das das Schild unseres Ritters Pontius für eine kurze Zeit an Ort und Stelle belässt und beispielsweise Wasser umleitet, runden das Spiel ab. Auch das Märchenseil, womit wir mit Diebin Zoya ein Seil zwischen zwei verschiedenen Punkten des Levels spannen und darauf entlanglaufen können, macht Laune und erweitert sinnvoll unsere Möglichkeiten der Fortbewegung. Amadeus der Zauberer hingegen ist nun in der Lage neben den Kisten und Planken auch eine eiserne Kugel herbeizuzaubern, die beispielsweise als eine Art besteigbarer Flummi unseren Helden helfen kann höhere Ebenen zu erreichen.
Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß beim Spielen und genossen die zauberhafte Grafik, die wunderbare Musik, das fluffige Gameplay sowie die neuen Fähigkeiten unserer Helden, die vollkommen neue Rätsel ermöglichten, in vollen Zügen. Unserer kurzen Anspiel-Session nach, könnte Frozenbyte mit Teil 4 sogar der beste Teil der gesamten Reihe geglückt sein, wenn der Rest des Spiels das hält, was die Demo versprochen hat. Wir drücken auf jeden Fall fest die Daumen, das genau das eintrifft und danken für die Möglichkeit, uns das Spiel etwas genauer anzuschauen.
Passend zum Release von Trine 4: The Nightmare Prince am 8. Oktober, erscheint übrigens auch eine Ultimate Edition mit allen Teilen der Reihe in einem Paket. Einen besseren Zeitpunkt für Neueinsteiger könnte es also kaum geben. Und wer lieber digital einkauft, findet die Spiele erfreulicherweise auch bei den netten Menschen von GOG.com DRM-frei und unterstützt mit dem Kauf ganz nebenbei auch noch CDPR bei der Entwicklung von Cyberpunk 2077. ;)
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